KSV AJAX II - SG Rotation Prenzlauer Berg II (22:20)

Geschrieben von Niclas Thielemann am . Veröffentlicht in 2.Männer

23.10.2021, KSV Ajax II – SG Rotation Prenzlauer Berg II 22:20
Es geht bzw. ging wieder los! Die letzte Saison war nach vier Spielen abgebrochen worden, und wir durften (völlig unverständlicherweise 😉) trotz makelloser Bilanz mit vier Siegen aus vier Spielen nicht aufsteigen! Egal, dann soll es eben diese Saison klappen. Ich darf also auch wieder den Hofschreiberling geben und werde soweit möglich von den Abenteuern der zweiten Männermannschaft der SG Ajax berichten, die mit ihrer 500 Mann (ok, vielleicht 20 Mann) starken Besatzung unterwegs ist, um dorthin zu kommen wo nie zuvor ein Mensch (gut, eine 2. Männermannschaft des KSV Ajax) gewesen ist: die Landesliga!
So, und jetzt schreibe ich 100-mal „Die Stadtliga ist eine Wundertüte“ (keine Sorge, das mache ich nicht hier im Spielbericht), dann hab ich es hinter mir: Rotation und BTV 1850 besitzen gefühlt 25 Mannschaften und wechseln dementsprechend wild durch, Pankow ist wie mehrfach berichtet immer unangenehm zu bespielen und könnte einem auch mit nur drei Feldspielern ein Bein stellen, und in Lichtenrade weiß vermutlich die Hälfte der Spieler nicht mehr, in welchem Verein geschweige denn in welcher der vielen dort ansässigen Truppen sie derzeit spielen. Die Vorgaben des Trainers waren also wie immer: „Es gibt keine leichten Gegner“, aber auch „Wir können uns nur selbst schlagen“. (Sollte jemand die leise Hoffnung gehegt haben, ich würde mir dieses Jahr irgendeine Gelegenheit für jedwede Floskel entgehen lassen: ich wechsle beruflich gerade ins Marketing, ich muss euch also enttäuschen.)
Gleich zu Saisonbeginn beraubte uns der VfL Lichtenrade II mittels Nichtantritts der Möglichkeit, eine erste Standortbestimmung vorzunehmen. Danach kam die HSG Neukölln II zu Besuch, die schon mit sehr schmalem Kader angereist war und von uns, so muss man es leider sagen, fachgerecht filetiert wurde. 19:5 zur Halbzeit, und ein Endstand von 32:15 war dann schon recht deutlich und zeigten vor allem, dass wir in der Abwehr inzwischen sehr viel besser stehen als bisher. Zum zweiten „richtigen“ Spiel ging es ungewohnterweise an einem Mittwoch in eine uns unbekannte Halle zu BTV 1850 III. Wir machten es, naja, „spannend“, gaben einen Vorsprung von fünf Toren her, um dann doch noch ziemlich sicher und zielstrebig einen 21:23-Sieg rauszuspielen.
Und nun zur heutigen Veranstaltung, Rolle Rolle Rotation in der Ajax-Arena. Und die oben angesprochene Wundertütigkeit schien sich zu bestätigen: Lauter fremde Menschen in den schwarzen Trikots, und auch nuscore zeigte an, dass der Gegner im Vergleich zum letzten Spiel reichlich durchgemischt hatte. Aber was Rotation kann, können wir schon lange - leider eher ungewollt. RR verletzt, RL krank, RA verreist, zweiter Kreis im Urlaub, zweiter RM krank, der Coach musste kreativ werden. Ebenso glücklicher- wie unerwarteterweise konnte aber Tim „Ich hab echt nichts gemacht“ Bischoff mitspielen; und wie man später sehen konnte, hat er auch in zwei Jahren im Mainzer Exil nichts verlernt. Willkommen zurück!
Spiel beginnt, Tor Carsten, Tor Julien, nochmal Julien, dann ein von Schmiddie gehaltener Siebenmeter, weitere Tore von Lukas und Hendrik. 10. Minute, es steht 5:0. Ok, kann man so machen. Abwehr (u.a. mit dem bereits erwähnten Tim B.) steht super, dahinter ein hervorragender Keeper, breites Grinsen bei den reichlich vorhandenen Fans (beispielsweise waren die Damen nach ihrem tollen Sieg gegen ProSport in der Halle geblieben, für hervorragende Atmosphäre war also gesorgt; echt schön, dass ihr da wart!). Inzwischen lassen wir auch Rotation mal ein paar Tore werfen, verballern selber leider zu viel, aber solange wir hinten weiterhin nichts zulassen kann auch nicht allzu viel passieren. Halbzeitstand 12:6. Dazu muss man sagen, dass zwei dieser Gegentore aus Strafwürfen stammten und zwei weitere aus Kontern, das bedeutet lediglich zwei Tore aus dem gebundenen Spiel. Kann man auch so machen!
Es geht dann leider nicht ganz so weiter. Wir machen leichte Fehler, verlieren gelegentlich blöd (sorry, „ungeschickt“) das Spielgerät, und testen vorne viel zu oft die Stabilität der Pfosten. Das ist insbesondere deshalb so schade, weil einige dieser Torchancen wirklich wunderschön herausgespielt werden! Und Rotation (man verzeihe mir das Wortspiel) rollt so langsam heran. Von den 6 Toren Vorsprung zur Halbzeit ist in der 51. Minute ein einziges geblieben. Dann allerdings die schönste Phase des Spiels: kurz nochmal die Intensität erhöht, vier Tore in kurzer Zeit gemacht, darunter der erste von uns verwandelte Strafwurf des Tages (hier der Dank an Carsten, der das Ding komplett humorlos per Innenpfosten versenkt!), und es steht 21:16. Und auch der Wechsel im Tor läuft hervorragend, Andy macht schlichtweg dort weiter, von Schmiddie aufgehört hat. Von einer Manndeckung in den letzten zwei Minuten lassen wir uns nicht mehr ärgern, spielen das Ding sauber runter und gewinnen 22:20.
Danach ließen wir den Abend zusammen mit den ersten Damen ausklingen, verzehrten noch einige flugs herbeiorganisierte Pizzen (danke an Thomas, den edlen Spender) und genossen das eine oder andere Siegerbierchen. Schön zu sehen, dass wir im Verein genauso gut zusammen feiern wie spielen können. Geile Truppe!
Sollte uns Corona uns und/oder den Gegnern nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen, dann geht es nächste Woche zum HC Pankow, danach nach Lichtenrade. Am 27.11. kommt dann BTV 1850 zu uns, davor spielt die Erste gegen OSF II. Es ist also alles angerichtet für einen weiteren schönen Handballtag. Wir würden uns deshalb über reichliche Besetzung der Tribünen wie immer über alle Maßen freuen!
Micha